CDU-Ratsfraktion zu Gast bei der Gruppe Jugendhilfe
Wer steckt hinter der Gruppe Jugendhilfe, welche Aufgaben übernimmt die gemeinnützige GmbH und welches sind die hauptsächlichen Tätigkeitsbereiche?
Darüber informierten sich die CDU-Ratsmitglieder Silvia Luft, Hubert Paschke und Stefan Porscha am Standort Nicolaitorstraße.
Detlev Beaury und Nira Stoffenberger von der Geschäftsleitung berichteten über die Schwerpunkte ihrer sozialpädagogischen Arbeit in den Bereichen ambulante Jugendhilfe, Angebote des betreuten Wohnens für junge Menschen bis 27 Jahre, soziale Trainingskurse für straffällig gewordene Jugendliche und die Täterberatung bei häuslicher Gewalt.
Dabei arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eng mit den beteiligten Akteuren wie Region Hannover, Polizei und Strafverfolgungsbehörden zusammen. Die ambulante Jugendhilfe ist eine sozialpädagogische Unterstützung für Familien, Kinder und Jugendliche, die in problematischen Lebenslagen und Krisen Hilfe benötigen. Seit 30 Jahren kümmert sich die Gruppe Jugendhilfe auch um straffällig gewordene Jugendliche mit dem Ziel, sozial verantwortliches Handeln zu vermitteln, Wiedergutmachung zu leisten und Konflikte gewaltlos zu lösen. Finanziert werden die Maßnahmen von der Region Hannover und dem Land Niedersachsen. Vom Land erhofft sich Beaury eine Anhebung der Förderung, um die nachhaltigen Hilfen verlässlich zu finanzieren. Darüber hinaus kann die Einrichtung in kleinerem Umfang auf Spenden und Bußgelder zurückgreifen.
Ratsherr Stefan Porscha, von Beruf Polizeibeamter, unterstrich die hohe Bedeutung dieser wichtigen Arbeit für die Jugendlichen und die Gesellschaft. Soziale Trainingskurse und ein Opfer-Täter-Ausgleich könnten in vielen Fällen dafür sorgen, Geldstrafen, Jugendarrest und Jugendstrafe zu vermeiden. Im Rahmen der Täterarbeit bei häuslicher Gewalt arbeitet die Gruppe Jugendhilfe in Form einer Kooperationsvereinbarung mit der Polizei zusammen. Ob die Täter eine Beratung und Aufarbeitung in Anspruch nehmen, ist allerdings freiwillig.
Ratsfrau Silvia Luft, die als Sozialpädagogin selbst schon in dem Bereich tätig war, betonte, wie wichtig es sei, die Gewalt zu stoppen, um Frauen und Kinder wirksam zu schützen. Das gelinge am besten, wenn Täter aus eigenem Antrieb die Gewaltspirale durchbrechen wollen.
Neu im Portfolio ist seit Dezember 2022 die Lerntherapie Legasthenie und Dyskalkulie, die an der Grundschule Poggenhagen erprobt wird. Meist ist der übliche Prozess von der Diagnose bis zur Behandlung äußerst langwierig. Das Konzept der Gruppe Jugendhilfe setzt schon viel früher direkt in der Schule an. Ziel ist es, das Angebot auf weitere Grundschulen auszuweiten.